Wer eine kleine Aktfigur aus Terracotta in einem anderen Material giessen oder ein antikes Köpfchen vervielfältigen will, um ein Relief mit verschiedenen Ansichten des Kopfes herstellen zu können, ist auf flexible Negativformen aus Silikon oder Polyurethan angewiesen; flexibel, um vom Original auch bei einer komplexeren und texturierten Oberflächen abgezogen zu werden, und stabil genug, um sich beim Einfüllen des Abgussmaterials nicht zu deformieren. Verallgemeinert bedeutet das; einen Rahmen um das Objekt bauen, den geeigneten Kunststoff auswählen, mit der richtigen Menge Härter anmischen und das Objekt damit übergiessen. Was einfach tönt, muss mit Fachwissen und sauber angegangen werden. Einerseits sind die Kunststoffmassen teuer - ob das flexible Negativ hautdünn oder mehrere Zentimeter dick ist, schlägt kostenmässig schnell zu Buche – andererseits sind richtige Dossierung und Trennmittel entscheidend, damit das Original mit dem gehärteten Kunststoff nicht zu einem untrennbaren Klumpen verklebt. Der Kurs wird die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Kunststoffen bei der manuellen Vervielfältigung von Objekten, Plastiken und Skulpturen im Künstleratelier aufzeigen. Dabei sollen praktische Erfahrungen im Umgang mit den Kunststoffen gesammelt werden, die durch Demonstrationen und schriftliche Dokumentationen ergänzt werden. Die Teilnehmenden bringen eigene interessante Kleinobjekte (faust- bis handgross) mit und durchlaufen begleitet den Herstellungsprozess von flexiblen Negativ und Stützmantel. Abgüsse aus Gips, Wachs, schlagfesten Schnellgiessharzen und gummiartigen Giessharzen auf Polyurethanbasis werden am letzten Kursabend möglich sein … und schon fühlen Sie sich wie in der Kunstgiesserei – für den grossen Bronzeguss sollten Sie aber doch lieber noch zum Metallgiesser gehen.
 
Schwerpunkte Technik der Vervielfältigung von Kleinformen mittels flexiblem Negativ aus Silikon und/oder Polyurethan l Trennmittel l Rahmen- und Stützmantelaufbau l Abgüsse aus schlagfesten Schnellgiessharzen und gummiartigen Giessharzen auf Polyurethanbasis l Verwendung von Füllstoffen und Färbemittel
 
Voraussetzungen steht allen interessierten Personen offen; keine Aufbau- oder Abformkenntnisse notwendig