3D-Themenkurs Juni

Ein gestalterisches Thema mit unterschiedlichsten Materialien einzukreisen und dreidimensional zu fassen versuchen, ist Inhalt der 3D-Themenkurse. Die Kursleitung führt in das gestalterische Thema ein; Spuren aus dem Alltag und der Einblick in Arbeiten von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern erleichtern den Einstieg und führen fast unbemerkt von Bekanntem und Alltäglichem in den eigenen Raum und zum individuellen skulpturalen Ausdruck.  

Handwerkliche Techniken werden vermittelt, differenziertes Wahrnehmen wird geübt und ein sensibler Umgang mit unterschiedlichen Materialien legt mit der Zeit ein tragfähiges, gestalterisches Fundament. Mit wachsender Erfahrung kann später auch an einem eigenen gestalterischen Thema im FormRaum-Labor gearbeitet werden. Der Prozess zum persönlichen Ausdruck und dem Entdecken des eigenen gestalterischen Potenzials wird individuell begleitet.
Thema im Juni: Gefässe archaisch-modern
Gefässe - Hohlräume der Menschheit zur Aufnahme und Aufbewahrung von Nahrung, Alltagsdingen, Kleinigkeiten, Erinnerungen; Topf, Amphore, Schüssel, Becher, Vase, Flasche, Eimer - vielfältigste Namen für Hohlräume mit definiertem Zweck und klarer Funktion. Doch ursprünglich ist ein Gefäss ein aufnahmebereiter Raum - konkret wie symbolisch - um Dinge zu ordnen und Ordnung zu schaffen, um Dinge zu bewahren und Schutz zu gewähren. Wie sieht mein persönliches Gefäss aus? Welchem Zweck dient es wohl?
 
Das tönt nach Töpferwerkstatt, Keramik - weit gefehlt! Wir arbeiten mit Holz, aufbauend! Doch schön der Reihe nach! Am Anfang steht die experimentelle Formsuche, bei der in der Vielfalt von alltäglichen, industriell gefertigten oder technisch hergestellten Körper gewühlt und gesucht wird. Von jedem Stück nehmen wir, was uns anspricht, indem wir es mit Papier und Klebeband überziehen und dann die Form vom Modell abziehen. Die zusammengefügten und ergänzten Teile ergeben unser persönliches Gefäss als ersten Entwurf, dünnwandig - fragil, aus Papier zusammengeklebt. Unser eigentliches Gefäss stellen wir aber aus Holz her, genauer aus ungleichmässigen, stäbchenförmigen Holzteilen, die mit Leim aufgebaut und in Form gebracht werden können. In aller Offenheit und mit gestalterischer Freiheit folgt der Aufbau der Wandung dabei unserem Entwurf. Lücken und Löcher werden mit farbloser oder eingefärbter Spachtelmasse gestopft; die geschwungene Holzwandung wird tragfähig und stabil. Anschliessendes Schleifen der Innen- oder Aussenfläche ergibt lebhafte, spannende strukturierte Oberflächen. Im letzten Arbeitsgang kann eine archaische Wirkung durch Behandeln mit Leinöl, Beize oder Farblasur erzielt werden. Samtene Oberfläche, warmes Holz, bauchig, geschwungen, gross steht es vor uns - unser persönliches Gefäss - und leicht ist es dank dem dünnwandigen Holzaufbau.
 
Kursleitung
Klemens Pasoldt
Kursdaten
7. - 11. Juni 2017
5 Tage l Mi - So

09.00 - 12.00 &
13.00 - 17.00 Uhr
Kosten
CHF 760.-

zusätzlich Materialgeld
ca. CHF 80.-
Kurslokalität
Atelier Sculpta
Tösstalstrasse 86
8400 Winterthur